Bewältigung der Herausforderungen alternder Infrastruktur

Die Kenosha Water Utility (KWU), ein kommunaler Netzbetreiber von Trink- und Abwasser zwischen Chicago und Milwaukee, ist seit 1895 ein fester Bestandteil der Kommune. Mit der Versorgung von rund 100.000 Einwohnern entlang des Lake Michigan verwaltet das Unternehmen ein weit verzweigtes Infrastrukturnetz, das 560 Kilometer an Abwasserleitungen und 625 Kilometer an Trinkwasserleitungen umfasst. Seit über einem Jahrhundert liefert KWU sauberes Wasser an die Bevölkerung – ein Zeichen für ihre langjährige Zuverlässigkeit und ihren Einsatz.

Nach über 100 Jahren Betrieb steht Kenosha nun vor der unausweichlichen Herausforderung, eine alternde Infrastruktur zu erhalten. Das durchschnittliche Alter der Leitungen in beiden Systemen liegt bei etwa 60 Jahren – viele der Abwasserrohre bestehen noch aus Ton und wurden vor über 100 Jahren verlegt.

Bis vor Kurzem setzte KWU hauptsächlich auf reaktive Instandhaltung – Probleme wurden erst behoben, wenn sie bereits aufgetreten waren. Dieses Vorgehen erwies sich als kostenintensiv und ressourcenaufwendig. Tatsächlich hat Kenosha errechnet, dass reaktive Instandhaltung im Schnitt dreimal so teuer ist wie ein vergleichbares Projekt, das vorbeugend durchgeführt wird. Die Versorgungsbetriebe suchten daher nach einem effizienteren Weg, um die alternde Infrastruktur zu modernisieren, ohne ihre Abläufe zu überlasten.

Die jüngere Generation legt deutlich mehr Wert als frühere darauf, Prozesse zu schaffen, die langfristig Bestand haben. Das hilft ihnen nicht nur in ihrer eigenen beruflichen Laufbahn, sondern schafft auch ein Vermächtnis für künftige Generationen.

Datenbasierte Strategien für ein nachhaltiges Wassermanagement

Um sich von der Ineffizienz reaktiver Instandhaltung zu lösen, suchte die KWU nach einer proaktiven, datengestützten Lösung – und fand sie in der APX^®-Plattform. APX10 ist auf umfassende Entscheidungsintelligenz für Wasserverteilungs- und Abwassersysteme spezialisiert und liefert Versorgungsunternehmen umsetzbare Erkenntnisse auf Basis ihrer bestehenden Daten.

KWU und APX10 begannen mit der Integration und Bereinigung der zugrunde liegenden Datensysteme. So stellte die APX^®-Plattform beispielsweise fest, dass bei über 50 % der Abwasseranlagen von KWU Angaben zum Material fehlten und etwa 20 % des Rohrleitungsnetzes falsch kartiert waren. Durch den Einsatz des Datenqualitätmoduls von APX10 konnte KWU den Reinigungsprozess effizient gestalten: Innerhalb von nur neun Monaten wurden Materialangaben für 150 Meilen Abwasserleitungen ergänzt und 100 % der Standortdaten ihrer Anlagen korrigiert.

Mit der vollständigen Implementierung der APX^®-Plattform kann KWU den Zustand und die Kritikalität seiner Wasser- und Abwasserleitungen nun wesentlich präziser bewerten. Die Plattform bündelt Daten aus dem gesamten Versorgungsnetz und ermöglicht es Entscheidungsträgern, fundiertere Investitions- und Instandhaltungsentscheidungen zu treffen. Dieser Wandel hin zu einem proaktiven Ansatz senkt Betriebskosten, reduziert Ausfallzeiten und verlängert die Lebensdauer der Infrastruktur. Die technischen Fachkräfte der KWU nutzen APX^® inzwischen gezielt, um Projekte zur Rohrsanierung (Sewer Relining) zu priorisieren und Analysen zu Ursachen und Auswirkungen betrieblicher Herausforderungen wie Fremdwasser (I&I – Inflow & Infiltration) und Schwefelwasserstoff (H₂S) durchzuführen.

Dank der Lösung von APX10 ist KWU heute in der Lage, die Gegend auch weiterhin zuverlässig und sicher mit Wasser zu versorgen – und gleichzeitig eine nachhaltige Infrastruktur für kommende Generationen sicherzustellen.